*In nachhaltiger Kooperation mit ecover
Warum Plastik nicht gleich Plastik ist, manchmal Plastik „besser“ sein kann als Bio-Plastik“ und wie Mülltrennung eigentlich wirklich geht… das erfahrt ihr heute in diesem Blogpost.
Am Mittwoch den 10.10 hatte ich die Ehre, Teil des Trend Summits zu sein. Bei dem Summit ging es rund um das Thema Plastik, Recycling und Nachhaltigkeit im Allgemeinen. Mit dabei waren unter anderem Vertreter von ecover, die uns die neuen Flaschen vorstellten, bei denen der Flaschenkörper aus 100% Recyclingkunststoff besteht.
Auch mit am Start war Sebastian Bayer von dm Deutschland, Nora Sophie Griefahn als Mitgründern des gemeinnützigen Cradle to Cradle e.V. und Norbert Völl vom Grünen Punkt. Nora brachte uns das Konzept Cradle to Cradle näher. Für mich, eins der spannendsten Projekte und Beiträge des Summits, aber dazu später mehr.
10:00 – wir trafen uns alle im Rubbish Café. Vielleicht habt ihr davon gehört. Das erste „Rubbish 4 Coffee“ hat in Australien geöffnet, und wie so oft, zieht unsere Trend Stadt Berlin gleich nach. Das Rubbish Café, bekannt unter Hermann Eicke Café, unterstützt den Recycling Prozess von Plastik mit ganzer Kraft.
Das Schöne ist, wir alle haben was davon. Abgesehen von dem positiven Beitrag der Plastik-Verarbeitung, können wir dort unser Plastik hinbringen und einschmelzen lassen. Aus dem Plastik entsteht dann ein cooler Verschluss-Clip, oder auch andere Dinge wie Stifte. Für 4 Tage hat das Café uns im Tausch gegen ein altes Stück Plastik auch mit einem Heißgetränk versorgt.
Nachdem wir unser Plastik recycelt haben, gab es Frühstück und ging dann weiter ins sisterMAG Office. Wow, ein absoluter Traum kann ich da nur sagen. Das Office sprühte nur so von Grün und von den schönen neuen ecover Flaschen. Ein Grund, weswegen es übrigens so schwer ist 100% recycelbare Verpackungen zu entwerfen, ist das Design. Damit kämpfte ecover am meisten. Je mehr Farben zum Beispiel verwendet werden, desto schwieriger wird der Recyclingprozess. Die Verpackung finde ich nun aber sehr gelungen und zudem stimmt auch der Rest des Kreislaufs. Angefangen bei sauberen Inhaltsstoffen, ist ecover auch ein nachhaltiges Unternehmen, mit sauberer Rohstoff-Beschaffung und sauberem Wasser. Ganz wie sich das gehört für Säuberungsprodukte, sollte man zumindest meinen. In Realität ist dies jedoch mehr die Ausnahme als die Regel.
Nach dem Bestaunen des sisterMAG Offices, begrüßten uns die Speaker des Trend Summit Panels. Es war super spannend und ich durfte einiges Neues lernen. Meine Lieblings-Learnings teile ich hier natürlich mit euch.
Cradle to Cradle:
Cradle to Cradle ist ein Recyclingskonzept, das hingegen zu anderen Konzepten, den ganzen Kreislauf abdeckt und fördert. Von Beginn an wird auch an das Ende gedacht.
„Das Ziel ist nicht die Zero Mission, man möchte nicht auf Null rauskommen, sondern einen positiven Beitrag leisten“ so Nora Sophie Griefahn.
Produkte sollen nicht nur gebraucht, sondern VERBRAUCHT werden und auf diese Art erst gar keinen Müll im herkömmlichen Sinn entstehen lassen.
Beispielsweise ein Waschmittel für biologische Systeme muss auch biologisch gestaltet sein und ohne schädliche Rückstände kompostierbar sein.
Plastik ist nicht gleich Plastik:
- Im Jahr werden 60 Millionen Tonnen Kunststoff produziert und davon nur 3 Millionen recycelt.
- Jeder Deutsche produziert durchschnittlich 37 kg Plastikmüll nur aus Verpackungsmüll pro Jahr
- 35% des weltweiten Plastik-Verbrauchs sind alleine auf Verpackungen zurückzuführen
Das sind nur ein paar der Fakten, denen wir uns bewusst sein sollten und an denen wir arbeiten können.
Jedoch ist es auch nicht so einfach zu sagen, dass jedes Plastik schlecht ist und Bio-Plastik immer besser.
Beispielsweise können bei der Herstellung von Bio-Plastik aus Mais, weit mehr Umweltschäden anfallen als bei der Plastik-Produktion, denn oft wird der Mais so stark gespritzt, dass die Pestizid-Belastung höher ist.
Schauen wir uns Bio-Plastik genauer an, gibt es zwei Arten:
- Biologisch abbaubar: Material muss nicht Bio sein
- Biologisches Material: Produkt muss nicht biologisch abbaubar sein
- Es gibt einiges an Bio-Plastik, dass zwar vollständig kompostierbar ist, dazu aber teilweise 2 Wochen in der Biotonne liegen muss. Oft wird der Müll geleert, bevor das Plastik kompostiert ist.
- Häufig schmeißen Leute Bio-Plastik einfach in die Natur, mit dem Gedanken dass es eh verrottet.
Es kann also sinnvoll sein, bereits bestehendes Plastik zu recyceln und neues Plastik daraus zu gewinnen. Natürlich ist das Schlimme an Plastik, dass es in unseren Ozeanen landet. Deswegen ist es immer am besten, so gut wie möglich auf Verpackungen/Plastik zu verzichten.
Meine Lösungen/ wie ich es derzeit handhabe:
- Ich habe meinen Bio-Müll direkt im Eimer, leere in alle 2-3 Tage und wasche ihn dann jedes Mal
- Ich versuche auf meinen Café to Go zu verzichten und nutze stattdessen meinen Bambus-Becher
- Mein Shampoo ist aus Plastik, jedoch ein Pestizid-freies. Die optimale Lösung wäre natürlich eine unverpackte Shampoo-Seife.
- Ich nutze Papiertüten so lange, bis sie reisen und habe stets eine Stofftasche bei mir bzw. in meinem Rucksack um auf Tüten verzichten zu können
- Dank meiner Eltern nutze ich ecover Produkte seitdem ich ausgezogen bin
Was kommt in die Gelbe Tonne? Mülltrennung ist wichtig
Ich dachte, ich weiß was in die Gelbe Tonne komme, habe bei dem Trend Summit jedoch schnell gemerkt, dass es bei mir noch so einige Lücken gibt. Allgemein ist es auch in jeder Stadt anderes, jedoch gibt es ein paar Dinge, die wir überall berücksichtigen können und die schon ein Stück weiterhelfen.
Kurzer Exkurs: zu meinem Unwissen und vielleicht auch euren, sagt der Grüne Punkt nichts darüber aus, in welche Tonne er gehört, sondern zeigt nur, dass er die Regelung der Verpackungsverordnung einhält. D.h. grüner Punkt ist nicht gleich der gelben Tonne.
Gelbe Tonne:
- Fotos
- Verpackungen
- Pappe, die beschichtet und damit schwer zerreißbar ist (z.B. Milch); leicht zerreißbare Pappen kommen zum Papiermüll
- Aluminiumdeckel getrennt vom Plastikbecher in die Gelbe Tonne schmeißen!
- Das Netz von Zitrusfrüchten
- Pflanzentöpfe
Zur Plastikreduktion gehört natürlich auch eine nachhaltige Ernährung. Nachhaltig gesund, und nachhaltig in der Produktion.
Nach dem ganzen Input des Trend Summits, durften wir das wunderbare Essen meines Foodie Freundes David genießen. Er arbeitet gerade an dem ersten veganen, ZERO WASTE CONCEPT Store FREA, welcher bald in Berlin öffnen wird. Ich freue mich schon riesig darauf und hoffe den ein oder anderen von euch dort zu begegnen. Ich werde dort auf jedenfalls auch Workshops geben :).
Beschäftigt ihr euch auch mit dem Thema Plastik und Tipps für weniger Müll? Ich freue mich sehr, wenn ihr eure Erfahrungen hier teilt, damit wir alle etwas davon haben!
DANKE!
Julian
Guten Morgen meine Liebe 😇
Toller Artikel😍 Meine Tipps für den Alltag!
Obst, Gemüse und Brötchen in eigenen Netzen transportieren.
Brot Box statt Alufolie etc.
Generell mehr essen vorkochen als ständig unterwegs zu kaufen
Nein zu Strohhalmen sagen ( auch im Kino zb )
Feuerzeuge selber ausfüllen
BVG Ticket per App kaufen ( kein ständiger Müll durch Tickets )
Bio Tampons
Liebe Grüße
Julian
Jeey_dee_
Annelina
Guten Morgen mein Lieber, vielen lieben Dank für dein Feedback. Ich finde es genial, dass du dich mit dem Thema auseinander setzt.
Mir gefällt besonders dein Ansatz von Bio-Tampons :).. Lass die mal zusammen kaufen gehen xd. Ich füge dem hinzu, nachhaltige “Einhorn-Kondome” kaufen :). LIebe Grüße
Victoria
Toller Post Annelina!
Statt des Shampoos kann man die Haare auch mit Roggenmehl waschen. Es brauch etwa 1-3 Wochen Eingewöhnungszeit, aber wenn sich die Kopfhaut erstmal daran gewöhnt hat (es geht hierbei nur um die Talgproduktion), ist es wie nach einer Haarwäsche mit gewöhnlichem Shampoo.
Ist biologisch Abbaubar und verursacht keinen Plastikmüll, da Mehl meist in Papiertüten verkauft wird.
Ich mache das mittlerweile schon 1,5 Jahre und habe nicht nur den Vorteil der geringen Umweltbelastung für mich entdeckt. Kann ich nur weiterempfehlen!
Annelina
Danke liebe Vicotria, für deine Tipps. Das mit dem Roggenmehl wollte ich schon immer mal testen. Klingt total gut und machen Freunde von mir auch. Das ist wirklich klasse und die Eingewöhnungszeit geht ja auch schnell vorüber. Nutzt du dann noch etwas für den Duft?
Victoria
Probier es! Ich denke es würde dir gefallen 🙂
Ich gebe nur etwas Zimt dazu, aber sonst habe ein keine weiteren „Duftbringer“.
Meine Haare nehmen meist den Geruch vom Badetuch an, mit dem ich sie nach dem waschen einwickle. Deswegen habe ich bisher keine weiteren Zutaten verwendet 🤗
Annelina
Das mache ich. Zimt klingt wunderbar!