In der aktuellen Situation haben wir fast alle den ein oder anderen Moment, in dem wir Angst, Zweifel oder Unsicherheit spüren. Strukturen brechen auf, wir verlieren die Orientierung und neue Gefühle tauchen auf, mit denen wir vielleicht nicht (gleich) umzugehen wissen. Gerne kannst du in Diana’s und meine neue Podcast-Folge reinhören, in der wir besprechen, wie der Umgang mit Gefühlen ein positives Lebensgefühl schafft.
Für mich ist Angst ein Herzensthema, mit viel Gefühl und weniger Kopf. Deshalb ein kleiner Disclaimer vorab: Ich teile hier meine “Angstlöser” mit dir und neben wissenschaftlichen Erkenntnissen finden hier auch meine Überzeugung ihren Raum.
Was du tust und was du bist
Mir wurde einmal mehr bewusst, dass ein Teil meines Wesens meine Handlungen bestimmt, die dann aber auch wieder mein Wesen bestimmen. Wie bitte, was?
Klingt vielleicht abstrakter als es eigentlich ist. Ich gebe dir ein Beispiel, mit dem es vielleicht klarer wird: Als positiver Mensch lache ich gerne. Durch Aktivierung dieser Muskeln, die ich für mein Lächeln (dabei ist es egal, ob es aufgesetzt ist oder ehrlich) brauche, wird in meinem Gehirn die Ausschüttung von Glücks-Botenstoffen ausgelöst, die mich dann positiv stimmen. So ist das mit Vielem: Durch ruhiges atmen und meditieren, überzeuge ich mein Gehirn davon, das es sich entspannen kann und kein Grund für Panik besteht.
Routinen für die “Schein!?”-Stabilität im Leben
In der aktuellen Situation sind viele unserer alltäglichen Routinen nicht möglich, das führt viellicht zu Chaos und kann ein Gefühl von Unsicherheit auslösen. Auf einmal stehen wir ständig vor neuen Entscheidungen und Überlegungen, was wohl das Beste sein könnte. Wie mache ich weiter? Wird alles wieder wie davor? Mache ich gerade wirklich was ich will? Ist diese Krise vielleicht eine Chance?
Da wird mir bewusst, wie langweilig aber auch unglaublich wertvoll Routinen sind. Sie ersparen mir so viel Denken und Grübeln, wenn ich sonst einfach auf Autopilot schalten kann.Wenn wir im Außen plötzlich die Orientierung verlieren, macht das häufig erst einmal Angst. Was uns bleibt und was wir immer haben, ist unser inneres Zuhause. Dort können wir die Stabilität, die wir außen nicht finden, kreieren. Wenn du ein Mensch bist, der viel grübelt und Dinge gerne perfekt macht, dann darfst du dich vielleicht daran erinnern, dass es nicht immer die eine perfekte Lösung sein muss – “better done than perfect”, oder?
Mir hilft die Zeit gerade sehr, Dinge nochmals auf eine ganz andere Weise zu betrachten und neue Wege zu erkunden. Auch daraus kann ich lernen und an den manchmal eher suboptimalen Entscheidungen wachsen: Das gilt für Dinge wie Klopapier aber auch für größere Entscheidung beim Arbeiten.
Meine Kakao-Zeremonie
No day without –Wisst ihr mittlerweile wahrscheinlich auch schon! Es vergeht kaum ein Blog ohne meine Lieblings-Routine: eine heiße Tasse Schoki! Zusätzlich zu der Stabilität, die sie mir an jedem Tag gibt, macht sie mir ein wohlig warmes Gefühl. Das sorgt bei mir dafür, dass meine Sorgen ganz schnell dahin schmelzen. Und außerdem sorgt es ja für ganz viele Glückshormone, wie du es auch nochmal in meinen Büchern oder in hier nachlesen kannst.
Schlafen und Grübeln
Wie ich in meinem Blog Beitrag zur zirkadianen Rhythmik und Schlaf erklärt habe, hilft eine Routine einem guten Schlaf. Gerade jetzt, wo alles anders ist und wir auch noch weniger rausgehen, kann es bei mir schon einmal eine nicht ganz so erholsame Nacht geben. Und wenn dann das Grübeln losgeht… Ich habe viel Gutes von “gewichteten” Decken gehört und es gibt auch einige wissenschaftliche Belege für ihre positive Wirkung. Einige Erklärungsansätze für den angstlösenden, schmerzlindernden und schlaffördernden Effekt beruht auf dem entstehenden Druck, den die Decke auf der Haut auslöst. Der Druck wird von Sensoren in unserer Haut registriert, über das Nervensystem weitergeleitet und führt auch hier zu einer Ausschüttung von Botenstoffen, die auf unser Gehirn wirken. Der Druck der Decke gibt mir ein Gefühl von Geborgenheit und ich finde, es fühlt sich ein bisschen an wie eine große Umarmung – und davon können wir ja aktuell gar nicht genug bekommen. Hast du so eine Decke auch schon eimal ausprobiert?
Neue Wege der Kommunikation und Nähe
Auch wenn ich mich an den Gedanken erst einmal gewöhnen musste, nehmen die Video-Chats immer mehr Einzug in mein Leben. Für mich ist das ein neuer Weg auf “virussichere” Art und Weise meinen Liebsten nahe zu bleiben, zusammen Sport zu machen und Café-Dates zu führen. Es gelingt mir zunehmend besser meine Vibes auch digital zu verbreiten. Und wenn ich meine Reichweite betrachte (insbesondere unter dem ökologischen Aspekt) ist es auf jeden Fall ein Fortschritt.
Mein Rat an dich: Gib’ auf dich acht und vernetze dich – zusammen besiegen wir die Angst! Mach’ das, was du in diesem Moment kannst und Zweifel nicht an dir, du und das was du jetzt schaffst, ist gut so wie es ist!
Quellen:
Chen, H.-Y & Yang, Hsiang & Chi, H.-J & Chen, H.-M. (2013). Physiological Effects of Deep Touch Pressure on Anxiety Alleviation: The Weighted Blanket Approach. Journal of Medical and Biological Engineering. 33. 463-470. 10.5405/jmbe.1043.
Ackerley R, Badre G, Olausson H (2015) Positive Effects of a Weighted Blanket on Insomnia. J Sleep Med Disord 2(3): 1022.
J Affect Disord. 2017 Dec 15;224:61-68. doi: 10.1016/j.jad.2016.11.033. Epub 2016 Nov 25. Tea, cocoa, coffee, and affective disorders: vicious or virtuous cycle? García-Blanco T, Dávalos A, Visioli F.
Depress Anxiety. 2018 Sep;35(9):830-843. doi: 10.1002/da.22762. Epub 2018 Apr 26. Yoga for anxiety: A systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials. Cramer H, Lauche R, Anheyer D, Pilkington K, de Manincor M4, Dobos G, Ward L
Curr Opin Psychol. 2019 Feb;25:144-147. doi: 10.1016/j.copsyc.2018.06.007. Epub 2018 Jul 3. Physical separation in adult attachment relationships. Diamond LM.
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