In meinen früheren Posts habe ich schon berichtet, dass ich, um meinen regelmäßigen Zyklus zu unterstützen, nun auch regelmäßig frühstücken und damit mein Cortisol senken (beziehungsweise nicht erhöhen) möchte. Auch wenn meine Cortisol-Werte laut endokrinologischem Test einwandfrei sind, wie all’ meine Hormonwerte übrigens, möchte ich dennoch alles in meinem Wissen stehende dafür tun, das meinen Zyklus unterstützen könnte. Wenn du dich fragst, wieso, weshalb, warum, wirst du hier bestimmt einige Antworten finden.
Wo kommt dieses Cortisol überhaupt her?
Unser Körper ist voll von kleinen Wundern, er beherbergt auch die Nebennierenrinde, eine Mini-Drüse, die zu unseren Nieren gehört. Trotz ihrer geringen Größe hat sie es echt drauf, wenn es um die Herstellung von Botenstoffen geht. Diese Drüse stellt auch das Cortisol, das Stresshormon her. Wann und wie viele Hormone diese kleine Drüse herstellt, entscheidet sie unter anderem nach Aufforderung einer Drüse im Gehirn, der Hypophyse, die wiederum Entscheidungen vom Hirn folgt, dem Hypothalamus. Sehr kompliziert, wer da eigentlich wen beeinflusst, aber am Ende spielt unser Gehirn und die Aktivität unseres Nervensystems eine entscheidende Rolle (auch wenn unser Herz beim Verteilen der Hormone, natürlich neben dem Kopf auch wichtig ist – Herz über Kopf!)
Was macht dieses Cortisol denn überhaupt?
Für mich ist dieser Botenstoff der Katastrophenhelfer. Denn er lässt uns auch in Extremsituation funktionieren. Er fokussiert alles auf einen „Kampf“ mit dem Äußeren. Um mal ein paar Beispiele zu geben: Cortisol beruhigt unsere inneren Kämpfe, die Abwehrzellen – die Allergiker unter uns kennen vermutlich den Effekt von Cortison*-haltigen Cremes. Dann mischt es auch noch in unserem Flüssigkeits- und Mineralhaushalt mit. Denn seine Aufgabe ist es, in jeder Lebenslage für verfügbare Energie zu sorgen.
Wieso sorgt ein Botenstoff für Energie – Macht das nicht mein Essen?
Im Prinzip kommt die Energie schon aus der Nahrung. Für den Fall, dass Essen aber mal nicht in Reichweite ist, hat unser Körper Reserven angelegt. Mithilfe von Insulin, dem Gegenspieler des Cortisols, wird in “guten” Zeiten Muskelmasse aufgebaut und u.a. Fett eingelagert. Und genau da kommt das Cortisol ins Spiel: Als Katastrophen-Helfer veranlasst es eine Mobilisierung aller Reserven von Fett und Muskeln. Wenn wir also aktiv sein wollen, ohne das aktuell Energie bereitgestellt wird, macht Cortisol genau das durch deren Abbau möglich.
Schön und gut, aber wo ist jetzt das Problem?
Der Fokus auf das Außen und die Alarmbereitschaft beeinflussen unserer Inneres auf unzählige Weise. Die Botenstoffe in unserem Körper sind in einem sensiblen Gleichgewicht, dass sich an alle Situationen anpasst. In Alarmsituationen, in denen unsere Körper viel Cortisol produziert, haben in der Regel andere Dinge, wie zum Beispiel die Fortpflanzung, nur noch geringe Priorität für unseren Körper. Insbesondere unser sensibler Zyklus lässt sich da schnell mal aus dem Gleichgewicht bringen.
Wie kann ich also meinen Cortisol senken?
Insgesamt ist es sicher hilfreich, Stress zu reduzieren. Ich versuche zum Beispiel, durch meine Alltagsroutine regelmäßig ruhige Momente zu schaffen. Unter anderem erdet mich meine Kakaozeremonie sehr. Kakao ist reich an Antioxidanzien und Magnesium, was einen entspannenden Effekt haben kann.Gerne kannst du dazu auch in meinen Podcast die Episode “Wie findest du deine persönliche Wohlfühl-Routine” hören.
Auch Yoga und Meditation sind ein fantastischer Weg, um Stress zu reduzieren und Cortisol zu senken. Studien belegen, dass sogar Musik den Cortisol-Spiegel senken kann. Auch eine Massage fördert unser Glückshormon,Serotonin und senkt gleichzeitig unseren Cortisol-Spiegel. Das lasse ich mir doch nicht zweimal sagen 🙂
Nun möchte ich außerdem regelmäßiges Frühstücken in meinen Alltag integrieren. Denn auch lange Essenspausen können unseren Körper in einen Energiemangel versetzen und unser Cortisol erhöhen, das sich dem Problem annimmt. Ich werde dabei regelmäßig auf Haferflocken zurückgreifen, weil diese die körpereigene Serotonin-Produktion unterstützen, also unsere Glücksgefühl stärken und den Stress niedrig halten. Wissenschaftlich belegt ist auch, dass das Cortisol senkende Effekte von insgesamt Protein- und fettreicher Nahrung (z.B. Soja und Hülsenfrüchte) und tryptophanhaltigen Lebensmitteln (z.B.: Kakao). Auch Antioxidanzien (z.B. in Beeren) und einige Teesorten wie Grün, Schwarz und Oolong, senken das Stresslevel.
Ich möchte hier betonen, dass wir alle individuell und einzigartig sind. Was für mich funktioniert, mag nicht das Richtige für dich sein. Trotzdem kannst du gerne meine Wege ausprobieren und ich freue mich auch sehr, von den Dingen zu hören, die dir helfen. Deine Annelina
*Cortison und Cortisol sind sehr ähnliche Substanzen: beides sind Steroide und sie unterscheiden sich nur in 1er Funktionellen Gruppe.
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