Auch als Veganer*in macht die Grillsaison Freude! Aber was kann alles auf den Grill? Worauf sollten wir achten, um Schadstoffe zu vermeiden? Und was darf auf keinen Fall fehlen? Finde es hier heraus.
Yeahiii sie ist da, die Grillsaison. Und damit auch die alljährliche Frage, was wir als Vegetarier*innen oder Veganer*innen eigentlich auf den Grill legen können? Keine Angst, du musst nicht verzichten, auch als Veganer*in kannst du vorzüglich grillen und es dir richtig schmecken lassen.
Vegan Grillen für Anfänger
Deutsche grillen im Schnitt ganze 19 Mal, und mit der pflanzlichen Ernährung können wir da noch richtig Abwechslung reinbringen: pflanzliche Grillis, Gemüse, Tofu, und sogar Obst machen sich richtig gut auf dem Grill. Und am Ende sind eh die Soßen und Salate das, was jedes Grillfest richtig aufwertet, oder?
Wenn wir beim Grillen noch auf unsere Mutter Erde achten wollen, können wir Holzkohle oder -briketts aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung kaufen. Wir erkennen sie zum Beispiel am FSC-Siegel. Als Alternative zu Holz gibt es Grillkohle aus anderen Materialien, wie beispielsweise Olivenkernen, Maisspindeln oder Kokosnussschalen (Verbraucherzentrale, 2019). Doch jetzt die weitaus wichtigere Frage, was grillen wir jetzt?
Let’s get Veggie!
Bei Gemüse müssen wir absolut nicht schüchtern sein. Eigentlich können wir fast alles grillen. Entweder pur in kleinen Backpapier- oder notfalls Alupäckchen oder klein geschnitten und mariniert oder aber auch in einer angebraten in einer Grillgemüse-Pfanne. Wenn ich meine Gemüseliste so durchgehe, fällt mir nichts ein, dass ich nicht auf den Grill packen könnte. Besonders liebe ich Aubergine, Paprika, Möhren, Pilze, Spargel, Fenchel, Zucchini, Chicorée, Tomaten, Frühlingszwiebeln – okay, ihr merkt, die Liste ist lang!
Bei wasserhaltigen Gemüsesorten wie Pilzen, Tomaten, Zucchini oder Paprika sollten wir bedenken, dass diese stark “auswässern” und wir sie eventuell auf einem Spieß aufziehen oder in eine Grillschale geben, damit nichts kein Gemüsesud auf den Rost tropft. Wenn der Grill allerdings eine durchzogene Fläche ist, geht es auch gut ohne.
Für festere Gemüsesorten brauchen wir etwas mehr Geduld. Wenn wir die nicht haben, sollten wir diese Gemüsesorten (Möhren, Mais, Brokkoli, Kartoffeln, Kürbis…) klein schneiden oder sogar bereits im Ofen im Vorhinein garen. Bei Mais und Kartoffeln macht es Sinn, diese in Folie zu wickeln und dann zu grillen.
Proteins – Tofu, Tempeh und Burger
Am liebsten grille ich immer noch Tofu und Tempeh. Doch auch Seitan und Lupinenbratlinge sind eine sehr gute Ergänzung zu Gemüse auf dem Grill.
- Tofu: Räuchertofu, natur oder doch mediterran? Die Auswahl ist riesig und es ist sicher für jeden etwas dabei. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass der Black Forrest Tofu von Taifun wirklich jedem schmeckt.
- Tempeh: Schmeckt mir in Scheiben geschnitten und knusprig gegrillt besonders lecker.
- Sojaschnitzel schmecken mittlerweile so extrem echt, dass man sie auch Allesessern als “Fleischschnitzel” servieren könnte 🙂 Ihr findet in meinem Youtube-Video mehr dazu.
- Falls ihr diese nicht bekommt, könnt ihr auch auf *Pflanzenschnetzel aus extrudiertem (“gepopptem”) Sojamehl oder Erbsenmehl zurückgreifen: Wenn du sie über Nacht in Gemüsebrühe oder einer Marinade eingeweicht hast, kannst du sie am nächsten Tag gut auf den Grill legen.
- Seitan: Bekommen wir naturell oder bereits als BBQ-Varinate. Mehr dazu findest du auch in meinem Youtube-Video, in dem ich vegane Burger vergleiche:
Denn mittlerweile gibt es auch ziemlich viele gute Fleischersatzprodukte, die schon sehr nah an das fleischige Original ran kommen. Im Video vergleichen wir sieben verschiedene Burger. Jeder durfte eine Punktzahl zwischen null und zehn Punkten abgeben. Wer einen wirklich richtig fleischigen Burger will, dem kann ich persönlich Planty of Burger empfehlen. Hier unser Voting:
- Fry Family (8,8,7)
- L’herbivore (9,2,6)
- Wheaty – super hero (8,7,7)
- Wheaty – Tex Mex (8,7,7)
- Grillerz (0,4,4)
- Veganz Schnitzel (10,9,9)
- Planty of Burger (5,9,10)
Möchtest du deine Veggie-Patties lieber selbst machen –das bevorzuge ich persönlich auch – kannst du dich beispielsweise an diesen Linsenburgern versuchen. Ich liebe Linsen als Basis, da diese sehr proteinreich sind und einfach wunderbar schmecken. Im Internet findest du auch noch ganz viele weitere Burger-Patties zum Selbstmachen.
Hier sind meine Favoriten:
Sprossen Burger
Exotischer Reis Linsen Burger
Cranberry Linsen Burger
Naschkatzen unter uns? Obst und Beeren
Kennt ihr flambierte Früchte? An die erinnere ich mich immer, wenn ich Obst und Beeren grille. Am liebsten mag ich Ananas, Apfel und Birne, aber auch Pfirsich, Banane, Mango, Melone und Erdbeeren schmecken gut. Ich esse das ganze dann in Kombination mit Tempeh und natürlich Gemüse :). Bananen können wir beispielsweise direkt mit Schale grillen und anschließend mit Zimt und Sirup bestreuen – lecker!!
Stockbrot – Best of Steinzeit 🙂
Das war mein absolutes Lieblingsessen als ich klein war. Und ich liebe es noch immer, Stockbrotteig zu machen. Mittlerweile lege ich dann jedoch das Brot eher als Fladen auf den Grill oder nehme einen Stick. Obwohl das Stock suchen und den Stock übers Feuer halten auch ein Erlebnis wert ist. Stockbrot schmeckt mir persönlich 1000 Mal besser als jedes gekaufte Brot, weil es so wunderbar frisch ist!
Stockbrot – Mamas Basic Rezept:
- 400 g Dinkelmehl
- 0,5 Würfel frische Hefe
- 220 ml lauwarmes Wasser (ggf. mehr)
- 2 TL Salz
- 1 TL Zucker
- 1EL Olivenöl
- etwas Mehl zur Teigverarbeitung
Dips, Marinaden und Soßen
Die Marinaden, Dips und Soßen sind das A und O eines jeden Grillfestes. Hier kann ich dir *wärmstens mein Buch (sorry, Eigenwerbung) empfehlen. Besonders die Cocktailsoße und die schlanke Mayo gehören für mich zu jedem Grillfest dazu. Aber auch die ganzen anderen Dips und Soßen, wie der Kidneybohnen-Hummus, die feurige Tomaten-Salsa oder der Feto-Dip oder der vegane Parmesan auf Nussbasis passen super zum Grillfest.
Hier auf meinem Blog sind auch ein paar tolle Rezepte wie zum Beispiel das Cashew-Dressing, Mayo oder mein Hummus. Möchtest du die Soßen lieber kaufen, sind zufälligerweise recht viele eh vegan. Dazu gehören oft Hummus, Ketchup, Senf, Salsa, Pesto, BBQ-Soßen, Sojasoße oder verschiedene Dips aus dem Kühlregal.
Wenn wir das ganze BBQ-Fest richtig schön “smoky” machen wollen, können wir beispielsweise “Liquid Smoke” oder Rauchsalz verwenden. Damit bekommen wir diesen Räuchergeschmack in unsere Lebensmittel, auch ganz ohne Räuchern. Flüssiger Rauch wird durch Pyrolyse von Sägemehl hergestellt. Der dabei entstehende Rauch kondensiert, wird gereinigt und physikalisch weiterverarbeitet, zum Beispiel durch Extraktion oder Destillation, so dass die Raucharomen entstehen (Europäisches Parlament und Europäischer Rat, 2003).
Salate
Wenn es um Grillsalate geht, dann sind meine Lieblinge der klassische grüne Salat , Linsensalat sowie Kartoffelsalat. Aber auch Couscous-, Hirse-, Quinoa-, Nudel- oder Reissalat passen super zum Grillangebot.
- frischer grüner Salat: Blattsalate, Paprika, Tomaten, Gurken, Zucchini-Nudeln, Mais
- Kartoffel- oder Nudelsalat mit Dressing aus Gemüsebrühe und Essig, pflanzlichem Joghurt oder meiner schlanken Mayonnaise
- Quinoasalat, Couscous-, Bulgur-, Reis- oder Hirsesalat mit Gemüse und Linsen
- Krautsalat (aus Weiß- oder Rotkohl)
- Salat aus verschiedenen Hülsenfrüchten wie Kichererbsen, dazu Gemüse und Gewürze
Gesund Grillen – Darauf solltest du achten, damit
Allgemein ist pflanzliches Grillen deutlich gesünder. Jedoch können auch hier beim Grillen schnell ein paar Stoffe entstehen, die wir nicht aufnehmen möchten. Ganz besonders auch, wenn neben unserem pflanzlichen Grillgut Fleisch brutzelt. Um das zu vermeiden, können wir unser Essen beispielsweise in eine Grillschale oder auf Backpapier legen. Grillschalen sind leider meist aus Aluminium. Gehen die Aluminiumionen in unser Grillgut über, sind sie gesundheitsschädlich. Einschätzungen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) ist die gelegentliche Verwendung jedoch okay, da der Schutz vor PAKs im Vordergrund steht. PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe ) entsteht wenn Fett oder Öl in die Glut tropft. Ich grille beispielsweise ölfrei. Du kannst hier aber auch ein für hohe Temperaturen geeignetes Öl verwenden, das ist deutlich besser. Außerdem können sich beim Grillen von proteinreichen Produkten bei hohen Temperaturen (> 150 °C) heterozyklische aromatische Amine (HAA) bilden. Beide Stoffgruppen stehen im Verdacht, krebserregend zu sein. Dementsprechend kann eine Aluminiumschale eine gesündere Option bieten. Deutlich besser ist jedoch auf andere Materialien zurückzugreifen wie eine Edelstahlschale. Das kommt nicht nur dir, sondern auch der Umwelt zu Gute.
Vegan grillen – Pflanzlich und gesund
Pflanzliches Grillen ist nicht nur vielfältiger, sondern auch gesünder. Wir gewöhnen uns schnell an die Alternativen. Zu Grillfesten bringe ich immer gerne einen Salat mit. Denn so kann ich sichergehen, dass jedes Grillen wirklich ein Fest wird.
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